Von Axel Engels
GREVEN. Die Kulturschmiede wurde am Samstagabend zum Schauplatz eines verzaubernden musikalischen Erlebnisses. Der im August verstorbene Günther Hill hatte sich ein Konzert mit dem münsterischen Duo Julia und Peter Mack gewünscht – und: In Erinnerung an ihn widmete ihm die Kulturinitiative diesen Abend.
Julia und Peter Mack präsentierten ihr neues Programm „Mein Herz ist voll“, in dem es natürlich um die großen Gefühle in all ihren Facetten geht. Mit einer fein abgestimmten Mischung aus Klavierballaden, gefühlvollen Jazzarrangements und bekannten Pop-Hits entführten sie das Publikum auf eine Reise durch eine Welt voller Fantasie, Erinnerungen und Wünsche.
Julia Mack, die sowohl in Band- und Chorprojekten als auch als Solistin bekannt ist, zeigte erneut ihre beeindruckende stimmliche Bandbreite. Von melodiösen Balladen bis hin zu schwungvollen Jazzklassikern verlieh sie jedem Stück ihre ganz eigene Note. Ihr Vater Peter Mack, ein erfahrener Pianist und Musikpädagoge, war dabei weit mehr als eine begleitende Kraft am Klavier. Mit feinsinnigen Improvisationen zeigte er sein kultiviertes Spiel.
Das Programm spannte einen Bogen von allseits bekannten Songs wie „Vincent (Starry Starry Night)“ von Don McLean über moderne Stücke wie „Mein Herz ist voll“ von Celine Bostic bis hin zu humorvollen Darbietungen wie das durch Frank Sinatra und Ray Charles bekannte „Makin’ Whoopee“. Berührend war Julia Macks Interpretation von „The Shadow of Your Smile“, bei der ihre warme Stimme voll zur Geltung kam. Die feinfühlige Begleitung ihres Vaters verlieh dem Stück zusätzlich eine Tiefe, die das Publikum bewegte.
„My Funny Valentine“ aus dem Jahre 1937 von Richard Rogers erklang wie vom Staub der Zeit befreit. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war Peter Macks Solo-Interpretation des „Pachelbel Kanons“ in einer modernen Klavierfassung, die die klassische Melodie mit jazzigen Nuancen verband. Da fühlte man sich gleichsam an die Interpretation von George Winston erinnert.
Julia Mack beeindruckte mit ihrem Gesang, verlieh jedem Lied eine emotionale Tiefe. Ob melancholische Stücke wie „Two Men“ von Norah Jones oder das poetische „Waltz for the Lonelies“– sie brachte die Emotionen der Songs mit einer Authentizität zum Ausdruck. Bei der Zugabe „Haifischbarpolka“ zeigte sie ihre Vielseitigkeit und ihr Gespür für humorvolle Leichtigkeit.
Das Zusammenspiel von Vater und Tochter wirkte sehr harmonisch. Ihre Ideen zu „Mein Herz ist voll“ setzten die beiden mit Akribie und Feinsinn um. Die sorgfältig ausgewählten Stücke und die sensiblen Arrangements fügten sich zu einem stimmigen Ganzen. Das Duo präsentierte ein Konzert, das die leisen Töne suchte – und auf sanfte wie kraftvolle Weise berührte.