Von Ulrich Reske
GREVEN. Anfänglich beäugte man sich skeptisch: Kulturinitiative (KI) und Beatclub, zwei Karpfen im Grevener Kulturteich? Schnee von gestern. Dass die Kulturinitiative ihre Mitgliederversammlung im Tempel des Beatclub, dem Gewölbekeller unterm „Goldenen Stern“, veranstaltet, darf als weiterer Beleg fürs einvernehmliche Miteinander beider Vereine gewertet werden.
Die KI blickte auf ihrer Versammlung zurück und voraus und geht mit einem neu formierten Vorstand in die Zukunft. Alleiniger geschäftsführender Vorstand bleibt Peter Hamelmann, der künftig via Satzungsänderung und Vorstandsbeschluss mit einem Dienstvertrag ausgestattet werden kann und somit quasi ein Angestellter der Kulturinitiative werden soll.
Während an der Spitze personell alles beim Alten bleibt, gibt es Bewegungen im erweiterten Vorstand. Zum einen galt es Günther Hill zu ersetzen. „Er war das Herz unseres Helferteams“, erinnerte Peter Hamelmann an den im Spätsommer verstorbenen Hill, der über viele Jahre in Organisations- und Cateringangelegenheiten unverzichtbar für den Verein war. Mit einer Schweigeminute zollten die Mitglieder „ihrem Günther“ Respekt.
Für ihn rückt Anna Arnskötter in den Vorstand. Mit im Vorstand dabei ist jetzt auch Dr. Christian Salmen, der schon in der Vergangenheit in die Programmgestaltung involviert war. Dunja Hinze-König schied aus privaten Gründen aus dem Gremium aus. Sie werde der KI auch künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen, erklärte die mit viel Beifall verabschiedete. Weiter dabei sind Heinrich Arnskötter, Michael Hetkamp, Rita Martschinke und Heide Sonneborn. Sämtliche Vorstandswahlen fielen einstimmig aus.
Der Blick zurück ins Jahr 2023 in Zahlen und Fakten fiel positiv aus. Während das Jahr zuvor noch mit einem Minus von 10.000 Euro abgeschlossen wurde, weist die Bilanz von 2023 ein Plus von 7000 Euro auf. 18 Veranstaltungen im Jahresprogramm, zudem neun Konzerte im zum zweiten Mal ausgetragenen „Ems Jazz Festival Greven“ zeugen von der enormen Leistungsfähigkeit des Vereins.
Als absolutes Highlight entpuppten sich die „Moving Shadows“, die gleich zweimal an einem Tag mit ihrem brillanten Schattentheater das Publikum in ihren Bann zogen. Da fast alle Veranstaltungen sich nicht selbst finanzieren können, spielen neben Mitgliedsbeiträgen und städtischem Zuschuss die Sponsoren die entscheidende Rolle. „Nur mit ihnen können wir ein solches Programm auf die Beine stellen“, machte Hamelmann, der zugleich auch Geschäftsführer von Greven Marketing ist, deutlich.
Der Blick in die Zukunft ist positiv: Viele Veranstaltungen werden auch im Jahr 2025 im Ballenlager und in der Kulturschmiede über die Bühne begehen: Musik, Theater und auch wieder die Moving Shadows stehen auf der KI-Agenda. Konturen nimmt zudem das Programm des vierten Ems Jazz Festivals an, das wieder am ersten Septemberwochenende stattfindet.
Probleme bereitet der KI die inzwischen auf 350 Personen reduzierte Kapazität des Ballenlagers. „Die lag ursprünglich mal bei 400.“ Dafür freut man sich seitens des Kulturvereins auf die bessere Beleuchtung und Tontechnik, die im kommenden Jahr installiert wird.