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2024 – Poetry Slam – 5. Oktober






2024 – Poetry Slam – 5. Oktober


GREVEN. Zeitkritik, Wortwitz, skurile Typen und tragische Ereignisse – das alles und noch viel mehr bekam das begeisterte Publikum am Samstag beim Poetry Slam im Kulturraum Aartal geboten.

Nach diversen Slams im Kesselhaus und am Emsbeach in den Vorjahren trafen sich Moderator Jens Kotalla und vier Slammer diesmal auf Einladung der Kulturinitiative im ländlichen Aldrup. Das Duell der Dichter fand im Rahmen des Kulturprojekts „Endless Münsterland“, quasi im Schatten der dort installierten Walflukenskulpturen, statt.

„Endless“ beschreibt auch treffend die Bandbreite der Vorträge. Teils in Reimform, teils auswändig trugen die Dichter jeweils sechsminütige Beiträge vor. Das Publikum bewertete diese mittels Punktwertung.

Und die Slammer gaben alles: Während die Berlinerin Lea Ziemons in ihren Vorträgen zeit- und gesellschaftskritische Töne anschlug, spielte Marius Hanke alias „Zwergriese“ ironisch mit Rollenklischees oder berichtete von einem gemeinsamen Spaghettiessen.

Der Osnabrücker Laander Karuso erwies sich als wahrer Wortakrobat und jonglierte sich in Reimform durch das tragische Schicksal eines einarmigen, zigarettendrehenden Radfahrers oder brachte einen makabren Kurzkrimi zum Besten. Lara Essig, eine „Newcomerin“ der Poetry-Slam-Szene, unterstrich ihre in Gedichtform vorgetragenen Betrachtungen und Appelle zur Selbstfindung mit großer Emphase, raumgreifender Gestik und dramatischer Mimik.

Auch wenn einige Texte desillusionierten und nachdenklich stimmten, stand bei dem Dichterwettstreit der Spaßcharakter im Vordergrund. Zur Siegerin des kurzweiligen Nachmittags kürte das Publikum per Akklamation Lara Essig.

Aber auch die übrigen Akteure und Moderator Jens Kotalla wurden mit großem Applaus verabschiedet.